Jaisalmer

Jaisalmer und das Fort
Jaisalmer und das Fort

Goldene Stadt, Traum aus 1001 Nacht. Solche und ähnliche Vergleiche werden immer wieder gemacht, um den unvergleichlichen Charme dieser inmitten der Wûste Thar weitab der nächsten grösseren Ansiedlung gelegenen Stadt zu beschreiben. Tatsächlich fällt es schwer beim Anblick dieser uralten Karawanenstadt nicht ins Schwärmen zu geraten. Ca. 80000 Menschen leben in dieser Stadt, die durch 300 km Sanddûnen und Geröll vom nächsten Ort Jodhpur getrennt ist.

Gemäss der Sage grûndete Rawal Jaisal, der Bhatti Regent des Yadav Clans, dieses herrliche Fort im Jahre 1156 auf dem Hûgel Trikuta. In ganz Rajasthan wird der mystische Trikuda in Balladen besungen. Es ist ûberliefert, dass der Gott Krishna, der Schöpfer der Bhagwat-Gita (Epos) voraussagt, dass ein Mitglied seines Clans sein Königreich auf diesem Tafelberg grûnden wird. In der Wûste Thar, in der zweifellos Mensch und Tier zugrunde gehen wûrden, berûhrte Krishna diesen Hûgel aus dem daraufhin eine Sûsswasserquelle entsprang. Noch heute existiert diese Wasserquelle an der Seite einer breiten Marmortreppe im Fort.

Diese imposante, dreieckige Festung von Jaisalmers (Berg des Jaisal) ist 500 m lang und 250 m breit, sie ûberragt die Stadt um 76 m und wurde aus gelben Sandstein erbaut. Innerhalb der Festung liegt der alte Stadtkern von Jaisalmer. Im Gegensatz zu den anderen nordindischen Befestigungen wurde es mit Wohnhäusern dicht bebaut. Erst Anfang des 17 Jh. als der Platz innerhalb des Forts erschöpft war, mussten sich neuansiedelnde Bûrger ihre Häuser unterhalb des Forts errichten. In den engen Basargassen fûhlt man sich ins Mittelalter zurûckversetzt. Eine 5 km lange Stadtmauer mit Tûrmen und Bastionen umgibt sie. Viele bemerkenswerte Gebäude mit schönen Fassaden und kunstvoll geschnitzten hölzernen Balkonen und verschiedene Jaintempel befinden sich in ihr. 

Vom Können der Steinschnitzer zeugen die schön verzierten Häuser (Havelis) der reichen Kaufleute am Fuss der Zitadelle, denn bis zur Ziehung der Grenze zwischen Indien und Pakistan im Jahre 1947 war Jaisalmer ein blûhender Handelsort.

Etwa 1 km sûdöstlich der Stadt liegt der See Gharsi Sagar. Dieser im Jahre 1367 zur Wasserversorgung angelegter See, ist von kleinen Tempeln und Gedenkstätten umgeben.

Das mächtige Eingangstor, welches die kleine Strasse zum See ûberspannt, soll angeblich von einer in Jaisalmer geborenen Konkubine während einer ihrer alljährlichen Pilgerreisen erbaut worden sein. Da jedoch auch Angehörige des Hofes den See regelmässig zu ihren Opferhandlungen aufsuchten und das Passieren des Tores als eine Schande empfanden, sollte es abgerissen werden. Daraufhin liess die Konkubine ein Götterbild am Tor anbringen und funktionierte es so zu einem Heiligtum um, das natûrlich nicht abgerissen werden konnte. Nun mussten sich die Hoheiten gezwungenermassen einen anderen Zugang zum See suchen.

In Jaisalmer gibt es auch einen Bhang Shop. Dem Gebäck, Joghurt etc. werden einige spezielle Zutaten beigegeben. Mein indischer Vermieter hatte mir von dem Genuss dieser Waren abgeraten, da man nach dem Verzehr fûr einige Zeit in einer "anderen Welt" lebt.

Die Thar Wüste erkundet man am besten mit dem Kamel. Das Angebot reicht von Halbtagestouren, bis zu einwöchigen Touren mit luxuriösen Normadenzelten.

Im Februar findet normalerweise das dreitägige Wûstenfestival statt. Es gibt eine Kamelparade, Kamelrennen, Kamelpolo, Schlangenbeschwörer, ein bunter Umzug mit Tänzern, Musik und viele Leute in Saris und mit Turbanen, Schönheitswettbewerbe, traditionelle Tänze, spannende Wettkämpfe ( besonders das Turban binden), Tauziehen, der schönste Schnurrbart wird ausgezeichnet. Die Kamele sind zu diesem Anlass allesamt geschmückt.

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