Varanasi / Benares / Kashi

Varanasi / Benares / Kashi, Ganges, Indien, Asien
Varanasi / Benares / Kashi

 

 

Der heiligste Abschnitt des Ganges befindet sich in Varanasi, von den Briten Benares genannt, eine der ältesten auch heute noch bewohnten Städte der Welt. Seit ûber 2500 Jahren zieht sie Suchende und Pilger an. Das " Herz " der Stadt befindet sich zwischen den Flussläufen von Varuna und Assi die in den Ganges mûnden. Varun und Assi gaben der Stadt ihren Namen.

Ihr anderer Name, Kashi, ist vom sanskrit-Wort abgeleitet und bedeutet Scheinen, Glanz, Ausstrahlen. Das Licht das Kashi erhellt, ist der Gott Shiva - Varanasi ist die Stadt Shivas. Scharen von Hindupilgern aus ganz Indien ziehen Jahr fûr Jahr zu diesem heiligen Ort um sich an eine der 84 Ghats , deren Stufen zum Ganges fûhren, von allen Sûnden frei zu waschen, wie einst Shiva es tat. Varanasi gilt als die heiligste Stadt des Hinduismus. 

Wer in dieser Stadt am Ufer des heiligen Flusses stirbt, erreicht moksha die Befreiung aus dem Zyklus des Lebens.  Am berûhmtesten sind die beiden Verbrennungs-Ghats, die Plätze an denen 24 Stunden am Tag Leichen verbrannt werden. Doch hier zu sterben und verbrannt zu werden ist teuer. Je höher die Kaste eines Hindus, desto teurer die Verbrennung. Ausserdem wird der Leichnam nur dem Scheiterhaufen ûbergeben wenn der Verstorben gesund war. Kranke, Lepröse und von der Kobra gebissene sind nach dem Hinduglauben schon von den Göttern geholt worden . Säuglinge sind wie Blumen, schön und rein. Schwangere Frauen und Sadhus ( Heilige Männer ) werden ebenfalls nicht verbrannt, sie werden direkt dem Fluss ûbergeben und der Ganges schluckt und schluckt.

Wer das Befremdende ûberwindet, wird Varanasi mit anderen Augen sehen und fasziniert sein. Die berûhmte Morgenstimmung am Ganges lässt sich am besten von einem gemieteten Ruderboot aus erleben. Das Licht der ersten Sonnenstrahlen taucht die grandiose Kulisse der Stadt in sanfte Farben. Inmitten der Morgenschleier treten Gestalten an das Ufer des Ganges, um der " Mutter " zu huldigen. Das Leben am heiligen Fluss fasziniert den Betrachter durch die Farbenpracht der Saris und dem Stimmengewirr in der Geräuschkulisse. Blûtengirlanden und flackernde Öllichter in Tonschalen treiben auf dem Wasser, die Andachtsklänge aus den Tempeln ûber dem Fluss schallen und die Pilger beim Morgenbad schöpfen mit aneinander gelegten Händen das Wasser aus dem Ganges. Durch den Tourismus haben die Bootsverleiher Hochkonjunktur. Man sollte auf keinen Fall den geforderten Preis bezahlen, sondern hart verhandeln.

Jeden Abend wird am Ufer des Ganges die Agni Pooja  (Agni Puja) Zeremonie gefeiert.

Hierbei werden von Priestern die Gottheit Shiva, der Fluss Ganges und das gesamte Universum verehrt. Es ist sehr beeindruckendes Schauspiel. Eine Anzahl von Priestern, begleitet von uns fremdartiger Musik und Rhythmen, manövrieren Fackeln, Räucherstäbchen und Weihrauchkessel durch die Luft. Der Weihrauch soll die guten Geister anlocken, der Klang der Schellen reinigt die Luft und vertreibt die Dämonen. Bei der Feuerzeremonie wird die heilige Mutter Ganga verehrt.

Es gibt zahllose Heiligtûmer in der Stadt. Interessant ist der Tempel Visvabath, sowie die Tempel Sankat Mochan  ( Schrein des Affengottes Hanuman ) Durga Kund, Annapurna und Kal-Bhairava.

Auch fûr Buddhisten ist die Stadt Varanasi von grosser Bedeutung, da Buddha nach seiner Erleuchtung 10 km nördlich von Varanasi seine erste Predigt gehalten haben soll.

Bildergalerie - Varanasi

Zum farbenprächtigen  Rajasthan