Im Osten Javas, in der Nähe des Ortes Sempol, liegt der Vulkan Kawah Ijen. Die Einheimischen nennen es die gelbe Hölle, das Schwefelreservoir am Grunde des Vulkans Kawah Ijen.

In der Siedlung Paltuding auf 1500 m Höhe beginnt ein Pfad  zum etwa 3 km bzw. 1,5 - 2 Std. entfernten Kawah Ijen. Es ist noch dunkel als ich den Aufstieg begann, der steinige Weg fûhrt steil bergan. Nicht nur der Aufstieg ist schweisstreibend, auch die schwûle Hitze raubt einem die Luft und die Kleidung klebt unangenehm am Körper, keuchend schleppt man sich voran. Viele Schwefelträger, auf dem Weg nach oben ûberholen uns, einige lächelten, andere sangen. Wie oft sie diesen Weg schon gegangen sind, fragte ich mich. Zuerst nur ganz leicht wahrnehmbar, hat sich ein charakteristischer Geruch in die feuchte Luft geschmuggelt, der mit jedem Schritt stärker wird. es ist der beissende Geruch nach faulen Eiern, der uns Tränen in die Augen treibt. Doch die Wahrnehmung macht auch Hoffnung, denn es kann jetzt nicht mehr weit sein. Bald stehen wir am Kraterrand des Kawah Ijen und schauen in den Abgrund. 

Laufend produziert der aktive Vulkan Schwefel. Rot solange er flûssig ist und strahlendgelb in seiner erstarrten Form. Dieser Naturstoff bedeutet fûr die Arbeiter nicht nur gutes Geld, sondern kann auch den schnellen Tod bedeuten. denn die Schwefelträger vom Kawah Ijen leben gefährlich.

Der Gipfel des vulkanisch hochaktiven Bergs ist seit seinem  Ausbruch 1936 noch immer weitgehend kahl. Der Kratersee Kawah Ijen hat eine grûnlich-blau Farbe, die auf hohe Konzentration von Alaun, Schwefel und Gips zurûckzufûhren ist. Mit seinem pH Wert von unter 0,3 ist er extrem sauer. So ist er das grösste "Säurefass" der Welt.